Zwei Jahre und ein paar Tage. Erinnerung an die Attentate von Hanau und Halle in zwei Teilen

Teil 1: Nationaltheater Mannheim: Zwei Jahre und ein paar Tage – nach Halle, nach Hanau: Verbünden!

Rassistisch und antisemitisch motivierte Attentate wie in Hanau und Halle sind keine Einzelfälle, sondern stehen in der Kontinuität rechtsradikaler Anschläge in Deutschland. Anlässlich der erneuten und gewaltvollen Zuspitzung des israelisch-palästinensischen Konflikts wurden im vergangenen Sommer hierzulande einige Stimmen laut, die Antisemitismus pauschal muslimisch und migrantisch geprägten Gruppen zuschreiben.

Vor diesem Hintergrund benötigt der gesellschaftliche Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus mehr denn je unsere ungeteilte Aufmerksamkeit sowie neue und starke Bündnisse. Wie kann ein solches Verbünden aussehen? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede zwischen Antisemitismus und Rassismus sollten dabei berücksichtigt werden? Wie kämpfen, wie erinnern wir gemeinsam, ohne notwendige Differenzierungen auszublenden?

Es diskutieren:

Saba-Nur Cheema, Politologin, Antirassismus-Trainerin und Beraterin des Bundesinnenministeriums zum Thema Muslimfeindlichkeit.

Prof. Dr. Meron Mendel, Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Science und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Moderiert von Dr. Max Czollek, Mitglied des Lyrikkollektives G13 und Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart.

Der Zoom-Link für die Teilnahme an der Online-Veranstaltung wird wenige Tage vor der Veranstaltung veröffentlicht unter www.nationaltheater-mannheim.de.

Die Reihe „Das Haymatministerium“ wird gefördert im Programm

Teil 2: Zwei Jahre und ein paar Tage – nach Halle, nach Hanau: Erinnern, aber Weitermachen!

Am 09. Oktober 2019 versuchte ein rechtsextremistisch motivierter Täter, in die Synagoge in Halle einzudringen und die dort zu Jom Kippur versammelten Gläubigen zu ermorden. Da ihm dies nicht gelang, erschoss er eine Passantin sowie einen Gast eines Döner-Imbisses auf offener Straße. Knapp vier Monate später, am 19. Februar 2020, wurden in und um eine Shishabar in Hanau neun Menschen bei einem rechtsterroristischen, rassistischen und antiziganistischen Anschlag ermordet und sechs weitere Personen verletzt.

Bei den Anschlägen in Halle und Hanau spielten die rechtsextremen und menschenverachtenden Überzeugungen der Täter eine entscheidende Rolle. Diese richteten sich gegen Menschen, die als migrantisch, jüdisch oder muslimisch gelesen werden. Diese Anschläge reihen sich ein in eine jahrzehntelange Tradition rechtsextremer Angriffe in Deutschland.

Diese Attentate sind ein Appell an unsere Gesellschaft, die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärker in den Fokus zu rücken. Welche Konsequenzen ziehen wir aus diesen Angriffen? Welche Verantwortung tragen wir im Kampf gegen Menschenfeindlichkeit? Und wie können wir unser Gedenken an die Opfer mit Widerstand gegen Hassgewalt verbinden?

Begrüßung durch Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

Es sprechen:

Esther Dischereit, Autorin, u. a. des Buchs „Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden“

Zehra Tuzkaya, Aktivistin des Heidelberger Bündnisses Erinnern.Verändern.

Yalçın Tekinoğlu, Heidelberger Rechtsanwalt des deutschen, europäischen und internationalen Rechts sowie Strafverteidiger für Opfer von Diskriminierung und Hassgewalt

Dr. Harpreet Cholia, Forscherin, Beraterin sowie Autorin des Buchs „Unentbehrlich. Solidarität mit Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“

Bildungsinitiative Ferhat Unvar

Moderiert von Ülkü Süngün, Bildende Künstlerin am Institut für Künstlerische Migrationsforschung

Musikalische Begleitung durch ENGIN

Anmeldung unter anmeldung@teilseiend.de

Teilseiend e.V. – Muslimische Akademie Heidelberg i. G., Kompetenznetz Plurales Heidelberg, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Kulturhaus Karlstorbahnhof, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bündnis Erinnern.Verändern, Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.  

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