Workshop für Schüler*innen

Der Workshop „Gut. Besser. Radikal?“ folgt einem komparativen Ansatz. Hier werden den Schülerinnen und Schülern (Im Folgenden wie folgt abgekürzt: SuS) Strukturmerkmale menschenfeindlicher Einstellungen gezeigt, welche anhand von Originalquellen in Bild und Ton analysiert werden. Die Auseinandersetzung mit Ungleichwertigkeitsvorstellungen befähigt die Jugendlichen, Haltungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu dekonstruieren, und die eigene Wirkmächtigkeit dabei zu erfahren.

Die Teilnehmenden werden mit dem Konzept der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) und den Strukturmerkmalen menschenfeindlicher Ideologien vertraut gemacht. Auf dieser Grundlage erfolgt eine Analyse von Originalquellen. Hierbei orientieren sich die Schülerinnen und Schüler am klassischen Dreischritt zur Interpretation aus den Gesellschaftswissenschaften: Beschreiben, Analyse (der [Bild]Elemente) und Interpretation.

Der Workshop ist so gestaltet, dass SuS den gewohnten Raum des Frontalunterrichts verlassen dürfen. Das Stuhlkreissetting dient dem Aufbau eines geschützten Raumes für die Jugendlichen, wo sie sich ohne anwesende Lehrkraft abseits der sonst in der Schule üblichen Bewertungssituation wiederfinden. Hierbei geht es nicht darum, die Inhalte und Methoden des Workshops intransparent zu machen. Im Gegenteil, nach jeder Veranstaltung nehmen sich die Workshopleiter*innen explizit Zeit und versuchen, mit der verantwortlichen Lehrkraft ins Gespräch zu kommen, um dieser von der Veranstaltung zu berichten und die Veranstaltung zu reflektieren. Vielmehr dient das Vorgehen dazu, SuS das Verlassen der Bewertungssituation durch die Abwesenheit der Lehrkräfte spürbar zu machen.

Inhaltlich greifen die Module auf unterschiedliche pädagogische Methoden zurück, bauen aufeinander auf und sensibilisieren die jungen Menschen für sogenannte Ideologien der Ungleichwertigkeit, indem sie einen Bezug zu jugendlichen Lebenswelten herstellen. Der Aufbau gestaltet sich folgendermaßen: Ausgangspunkt ist ein Reflektieren der Jugendlichen über eigene Identitätsfaktoren und Zugehörigkeiten. Methoden wie „Die Geschichte meines Namens“, „Rückenbingo“ und „Identitätsbausteine“ ermöglichen es, dabei mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, „das Eis“ zu brechen und das Thema aufzureißen.