Fachtag: Konversionsbehandlungen in Deutschland. Empirische Analysen und gesellschaftliche Herausforderungen
Zentraler Gegenstand des Fachtags sind die negativen physischen und psychischen Konsequenzen von Konversionsbehandlungen, also Angeboten, die versprechen, die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität queerer Menschen zu verändern oder zu „heilen“.
Der Fachtag richtet sich vorrangig an Fachkräfte aus der queersensiblen Bildungs- und Beratungsarbeit. Es können aber auch Plätze an allgemein am Themenfeld Interessierte vergeben werden.
Anmeldungen zum Fachtag sind bis 10. Oktober 2023 möglich, die Teilnahme ist kostenfrei.
Auf dem Fachtag werden erste Ergebnisse der Befragung „Unheilbar queer? Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland“ vorgestellt, die im Frühjahr 2023 vom Projekt „Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien“ durchgeführt wurde. An der Befragung nahmen deutschlandweit über 3500 Personen teil und sie ist die erste weitreichende empirische Untersuchung des Phänomens Konversionsbehandlungen in Deutschland.
Die Ergebnisse der Projektarbeit verweisen darauf, dass Konversionsbehandlungen im bundesdeutschen Kontext verbreitet sind und auch heute noch einen langfristig schädigenden Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden queerer Menschen haben.
Der Fachtag bietet einen Raum, um mit Expert*innen aus Forschung und Praxis über die Projektergebnisse ins Gespräch zu kommen und daraus abzuleitende Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zu diskutieren. Zentrale Themenfelder sind dabei Prävention, die Unterstützung und das Empowerment von bedrohten und betroffenen Personen sowie die Entwicklung und Implementierung von Bildungsangeboten, die über Konversionsbehandlungen aufklären.
Nach einer Begrüßung durch Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, und Prof. Dr. Martin Dietrich (Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), diskutieren unter anderem die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen), Jenny Wilken (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität), Dr. Fadi Saleh (Bundeszentrale für politische Bildung), Angela Jäger (Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V.), Yasemin Soylu (Muslimische Akademie Heidelberg) und Margret Göth (LSBTI-Beauftragung Stadt Mannheim) mit den Projektleitern Dr. Klemens Ketelhut (Mosaik Deutschland e.V.) und Danijel Cubelic (Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg).