Eröffnung Jüdisch-Muslimische Kulturtage in Heidelberg: Dr. Emilia Roig & Ozan Ata Canani
Die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage eröffnen wir in diesem Jahr mit einem künstlerischen Rückblick auf die Migrationsgeschichte in Deutschland aus jüdisch-muslimischer Perspektive.
Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, wirft Emilia Roig in ihrer Festrede einen Blick auf die jüdische Migrationsgeschichte in Deutschland und einen Bogen schlagen zu ihrer Bedeutung für jüdisch-muslimische Bündnisse heute.
Im Anschluss steht Ozan Ata Canani mit einem Livekonzert auf der Bühne. Als junger Erwachsener schrieb er in den späten 1970ern den ersten Liedzyklus anatolischer Musik in deutscher Sprache. Er wollte ankommen, in Deutschland leben und in Kommunikation mit der Mehrheitsgesellschaft treten. Er wollte hörbar machen, was alles schiefläuft. Überstrahlt wurde die Klage nur von Atas ansteckendem Optimismus. Seine Lieder, die die Probleme, aber auch Hoffnungen der ersten Gastarbeitergenerationen und anderer Menschen mit wenigen Privilegien thematisierten, wurden in den letzten Jahren wieder zu Hits. Nach bereits jahrzehntelanger Karriere erschien 2021 sein Debutalbum „Warte mein Land, warte“. Darauf finden wir zeitlose Lieder, deren Wünsche noch immer nicht erfüllt sind.
Emilia Roig (sie/ihr) ist die Gründerin und Geschäftsführerin des in Berlin ansässigen Center for Intersectional Justice (CIJ), einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und ein Leben frei von systemischer Unterdrückung für alle einsetzt. Sie ist die Autorin des Bestsellers WHY WE MATTER. Das Ende der Unterdrückung. 2022 wurde sie als „Most Influential Woman of the Year“ im Rahmen des Impact of Diversity Award gewählt.
Ata Canani wurde 1963 in der anatolischen Provinz Kahramanmaras geboren. Als 11-Jähriger kam er nach Deutschland. Seit 45 Jahren spielt er auf der Bağlama und singt dazu in deutscher Sprache.