respekt*ländle – Antidiskriminierungsarbeit stärken

Diskriminierung ist für viele Menschen eine alltägliche Realität – sei es aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung oder sozialer Stellung. Antidiskriminierungsberatungsstellen leisten hier wertvolle Arbeit, indem sie Betroffene unterstützen und sich für strukturelle Veränderungen einsetzen. Damit diese Arbeit wirksam und nachhaltig verankert werden kann, braucht es Räume für Austausch, Reflexion und Vernetzung – über fachliche, institutionelle und gesellschaftliche Grenzen hinweg.

Interaktive Online-Workshops
Zwischen Oktober und Dezember 2025 laden Beratungsstellen aus dem respekt*land-Netzwerk in interaktiven Online-Workshops dazu ein, sich mit unterschiedlichen Formen von Diskriminierung auseinanderzusetzen, Perspektiven von Betroffenen sichtbar zu machen und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Themen
Inhaltlich greifen die Workshops vielfältige Schwerpunkte aus der Beratungspraxis auf. Thematisiert werden unter anderem Diskriminierung entweder in verschiedenen Bereichen wie Schule, traumasensible Beratung und KI oder bearbeiten verschiedene Formen Diskriminierung wie Ableismus, Rassismus und Elterndiskriminierung– mit dem Ziel, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch praktische Impulse für die tägliche Beratungs- und Bildungsarbeit zu geben.

Zielgruppen
Die Reihe richtet sich an Fachkräfte aus der Antidiskriminierungsarbeit, Aktive der Zivilgesellschaft, Multiplikator*innen sowie Interessierte aus Bildung, Sozialer Arbeit, Politik, Wissenschaft und Verwaltung.

Zeitraum & Ablauf
Alle Veranstaltungen finden zwischen dem 9. Oktober und dem 9. Dezember 2025 digital via Zoom statt.

Teilnahme & Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenlos und offen für alle Interessierten. Anmeldung per E-Mail an truong@mosaik-deutschland.de. Für einzelne Workshops kann es abweichende Anmelderegelungen geben. Die sind in den jeweiligen Workshops vermerkt.

Wir laden Sie herzlich ein, sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Strategien für eine starke diskriminierungskritische Gesellschaft zu entwickeln!



Workshops im Überblick

9. Oktober 2025 | 15:00 – 17:00 Uhr
Herausforderungen in der Arbeit mit Schwarzen Geflüchteten
Büro für Diskriminierungskritische Arbeit Stuttgart e.V.
Referent*innen: Susanne Belz, Kausar Qasim

Der Workshop beleuchtet die spezifischen Herausforderungen Schwarzer Geflüchteter. Zu diesen Herausforderungen gehören Isolation, institutioneller Rassismus, fehlende Schutzstrukturen und Hürden im Zugang zu Unterstützungsangeboten. Gemeinsam reflektieren wir rassistische Dynamiken in den beteiligten Strukturen und die Handlungsmöglichkeiten der AD-Beratung. Wir schauen uns an, wie wichtig die Diversifikation von Unterstützungsangeboten und die Zusammenarbeit mit Community-basierten Beratungsstellen ist.


15. Oktober 2025 | 09:30 – 12:00 Uhr
Traumasensible Beratung von Betroffenen diskriminierender Polizeigewalt
antidiskriminierungsbüro mannheim e.V.
Referent: Eben Louw

Traumasensible Unterstützung nach diskriminierenden Polizeikontakten für haupt- und ehrenamtliche Berater*innen und Unterstützer*innen mit Fachberater für Psychotraumatologie Eben Louw.

* Hinweis: Teil eines zweiteiligen Angebots mit Präsenz-Workshop am 17.10.2025 in Mannheim. Anmeldung über info@adb-mannheim.de


21. Oktober 2025 | 14:00 – 16:00 Uhr
Auf dem Weg zu einer diskriminierungskritischen Schule
adis e.V.
Referent: Andreas Foitzik

Kinder und Jugendliche erleben in ihrem Alltag vielfältige Diskriminierungen – durch andere Kinder und Jugendliche, aber auch durch Pädagog*innen. Wenn sie sich dagegen wehren wollen, finden sie oft keine angemessene Unterstützung. Der Workshop zeigt konkrete Ansatzpunkte, wie Schulen einen guten Umgang mit Diskriminierung entwickeln können. Eingeladen sind Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen sowie engagierte Eltern und Schüler*innen.


29. Oktober 2025 | 17:00 – 19:00 Uhr
(Un)sichtbare Barrieren: Ableismus erkennen und abbauen
adis e.V.
Referentin: Borghild Strähle

Unsichtbare Barrieren für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Neurodivergenz werden oft übersehen, haben aber reale Auswirkungen. Der Workshop vermittelt Grundlagen, macht ableistische Strukturen sichtbar und zeigt praxisnahe Strategien für mehr Inklusion.


3. November 2025 | 09:00 – 13:30 Uhr
Zwischen Anderssein und Ausgrenzung: Verhalten verstehen – neurodiversitätsbewusste Perspektiven auf Schule
Antidiskriminierungsstelle Esslingen
Referentin: Aleks Koleva

Neurodiversität ist oft unsichtbar – und zeigt sich im Verhalten. Der Workshop bietet eine fundierte Einführung in neurodiversitätsbewusste Perspektiven mit Schwerpunkt Schule und lädt zum Austausch über Missverständnisse, Diskriminierung und gelingende Unterstützung ein.


13. November 2025 | 10:00 – 12:00 Uhr
„Baby on – Job off“ – Elterndiskriminierung wirksam begegnen
Antidiskriminierungsbüro Freiburg
Referentin: Eva Rebholz

Elterndiskriminierung ist eine oft unsichtbare Form der Benachteiligung, die besonders im Arbeitsleben weitreichende Folgen hat. Eltern – insbesondere Mütter und Alleinerziehende – erleben Ausgrenzung und strukturelle Hürden, sei es durch abwertende Kommentare zur Schwangerschaft, den Entzug von Verantwortlichkeiten oder den erschwerten Zugang zu Karrierechancen. Die Ablehnung von Teilzeitarbeit, das Drängen aus dem Job nach der Elternzeit oder negative Reaktionen auf Fehlzeiten, wenn das Kind krank ist, sind weitere Beispiele für subtile, aber tiefgreifende Diskriminierungsmechanismen. Im Rahmen unseres Workshops untersuchen wir, wie sich diese Benachteiligungen in der Arbeitswelt konkret äußern, welche strukturellen Dynamiken dahinterstehen und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.


20. November 2025 | 17:00 – 18:00 Uhr
KI und gesellschaftliche Vorurteile: Auswertungen und kritische Perspektiven
Antidiskriminierungsberatung Heilbronn
Referentinnen: Elisabeth Wehr & Bianca Kuhn

Wie beeinflusst uns Künstliche Intelligenzen – und wo entstehen dabei neue Formen von Diskriminierung? Die Antidiskriminierungsberatung Heilbronn stellt die Ergebnisse ihrer aktuellen Umfrage vor und lädt dazu ein, gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen. Freuen Sie sich auf spannende Impulse und eine offene Diskussion.



3. Dezember 2025 | 17:00 – 19:00 Uhr
Antimuslimischer Rassismus – erkennen, verstehen und dagegen handeln
Antidiskriminierungsbüro Heidelberg – Mosaik Deutschland e.V.
Referentin: Eylem Kaya

In diesem Workshop reflektieren wir, wie sich antimuslimischer Rassismus äußert, welche strukturellen Dynamiken dahinterstehen und welche Handlungsstrategien gegen Antimuslimischen Rassismus entwickelt werden können.


9. Dezember 2025 | 17:00 – 19:00 Uhr
Osterweiterung des Rassismusbegriffs: Antiosteuropäischer Rassismus und Lebensrealitäten der osteuropäischen Gemeinschaften in Deutschland
Antidiskriminierungsberatung Konstanz
Referent: Prof. Dr. Jannis Panagiotidis

Im Rahmen dieses Workshops werden die Besonderheiten antiosteuropäischer Diskriminierung thematisiert – Formen von Ausgrenzung, die fest zur deutschen Realität gehören, jedoch bislang selten kritisch diskutiert werden. Während die Osterweiterung von NATO und EU seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit debattiert wird, bleiben die Vorurteile und negativen Zuschreibungen gegenüber Menschen aus Osteuropa in Deutschland meist unbeachtet.

Wie sieht das Leben osteuropäischer Gemeinschaften in Deutschland aus? Welche Stereotype und Ausschlussmechanismen begegnen ihnen im Alltag?

Einblicke in diese Fragen gibt Prof. Dr. Jannis Panagiotidis, der sich seit vielen Jahren mit Migration aus Osteuropa, Zugehörigkeit und Identität beschäftigt. Der Workshop bietet die Gelegenheit, mit ihm ins Gespräch zu kommen, eigene Erfahrungen zu reflektieren und gemeinsam Antworten auf oft unbequeme, aber notwendige Fragen zu finden.



Die digitale Workshopreihe findet im Rahmen des Förderprogramms respekt*land statt und wird von der Landesarbeitsgemeinschaft Antidiskriminierungsberatung Baden-Württemberg organisiert.

Mehr Informationen zum Förderprogramm respekt*land: www.respektland.de

Mehr Infos zur LAG BW: www.lag-adb-bw.de

Gefördert durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

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